Forschung am CPC-M - Sich ein Bild von der Lunge machen

Forschung am CPC-M

Sich ein Bild von der Lunge machen

Die Imaging-Plattform der Radiologie am LMU Klinikum München

Imaging-Techniken (bildgebende Verfahren) spielen eine wichtige Rolle, wenn pathologische Lungenveränderungen diagnostiziert werden sollen. Ob Mikroskopie, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie – die Bilder erleichtern und verbessern die Diagnose und ermöglichen eine genauere und möglichst frühe Therapie. Dabei haben die Fortschritte in der Computertomographie (CT), die Verringerung der Strahlendosis und die Verbesserung der Magnetresonanztomographie (MRT) schon jetzt zu einer deutlichen Verbesserung und Vertiefung der Bildgebung geführt.

Das DZL fördert die Forschung im Bereich Thoraxradiologie.  So sollen neue Indikationsfelder für weitere Krankheitsgebiete erschlossen werden. Erforscht wird auch, wie Mediziner mit Hilfe der Bildgebung genauer zwischen bösartigen und gutartigen Erkrankungen der Lunge unterscheiden können. Die Imaging-Plattform der Radiologie am LMU Klinikum stellt dafür modernste Techniken und Geräte zur Verfügung und unterstützt damit die Forschung im DZL und darüber hinaus.

Aktuelle Projekte im Bereich radiologischer Bildgebung bei Lungenerkrankungen:

Genaue Messung von Covid-19 Schäden mit Niedrigdosis CT

Unter der Leitung von Prof. Dinkel untersuchte ein Forscherteam um Dr. Mircea Stoleriu die Möglichkeit, mit Hilfe der Niedrigdosis-Computertomographie in Verbindung mit einer speziellen Texturanalyse (IMBIO CT Lung Tecture AnalysisTM) den Schweregrad von COVID-19-induzierten Lungenpathologien zu messen und den Krankheitsverlauf zusammen mit klinischen Parametern vorherzusagen:

CT Aufnahmen, die mit nur einem Bruchteil der Normaldosis aufgenommen wurden, dienen als Grundlage für eine Texturanalyse zur Detektion von Covid-19 Lungenschäden.
© LMU Klinikum

Nicht-invasive fuktionelle Lungenbildgebung

Die Fourier-Dekompositions-MRT (FD-MRT) bietet eine einzigartige Möglichkeit, regionale Funktionsparameter der Lunge (Perfusion und Ventilation) ganz ohne externes Kontrastmittel zu messen und darzustellen. Patientenbedingte Unsicherheiten wie unregelmäßige Atmung und/oder ein unregelmäßiger Herzschlag verringern allerdings sowohl die Qualität als auch die Genauigkeit der gewünschten Parameter. Um diese Hindernisse zu überwinden, hat sich das Team von Prof. Dinkel mit dem Universitätsspital Basel zusammengetan. Durch den Einsatz moderner Signalverarbeitungstechniken haben erste Ergebnisse gezeigt, dass es möglich ist, diese Unregelmäßigkeiten zu kompensieren:

A) Verbesserte Abbildung der lokalen Perfusion; B) Ergebnis der bisherigen Technik; C) CT pulmonale Angiographie als Gold-Standard
© LMU Klinikum

MRT könnte CT-Untersuchungen bei immunsupprimierten Patienten ersetzen

Die Pneumonie bei immunsupprimierten Patienten ist eine häufige Komplikation, die trotz moderner Prophylaxe tödlich verlaufen kann. Während die Computertomographie eine gute Sensitivität bei der Erkennung von Pneumonien bietet, sind viele immunsupprimierte Patienten jung und von hämatologischen Erkrankungen betroffen, die eine sehr gute Prognose haben. Die kumulative CT-induzierte Strahlenbelastung stellt bei diesen Patienten ein großes und potentiell vermeidbares Problem dar. In Zusammenarbeit mit Siemens Healthcare und mit Hilfe moderner MRT-Techniken untersucht Forscherin Shiwa Mansournia inwiefern man MRT Untersuchungen bei diesen Patienten einsetzen kann:

(A) Standard CT Bild; (B) Prototyp MRI Technik
© LMU Klinikum

Lungenbildgebung in der Strahlentherapie

Die radiologische Bildgebung spielt in der Strahlentherapie eine wichtige Rolle, um Tumoren abzugrenzen und die Erkrankung nach der Behandlung zu überwachen. Aufgrund des hervorragenden Weichteilkontrasts und der Abwesenheit von ionisierender Strahlung ist die MRT ein idealer Kandidat, um die Strahlentherapie durch Bildführung zu verbessern. Neue Hybridgeräte, wie der MR-Linac, zielen darauf ab, diese Synergie zu nutzen, indem sie ein MRT-System mit einem medizinischen Linearbeschleuniger kombinieren. Allerdings wird die Bildführung der Strahlentherapie im Thorax durch die Atembewegung zusätzlich erschwert. In ersten Experimenten hat ein Forscherteam, das sowohl aus Mitgliedern der Radio-Onkologie (Prof. Guillaume Landry) als auch der Radiologie (Prof. Julien Dinkel) besteht, die MRT-basierten Unsicherheiten bei der Planung der Behandlung von Lungentumoren untersucht: 

(A) Das Phantom im Untersuchungsraum; (B) Querschnitt durch die getätigten Aufnahmen
© LMU Klinikum
Frühgeborenes mit Lungenkrankheit

MRT - neueste Technik im klinischen Einsatz

Erleben Sie in Bild, Text und Videos, wie MRT-Bilder helfen, chronische Lungenkrankheiten bei Frühgeborenen zu diagnostizieren (AIRR-Studie)

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